Wir sehen Rot

Fasziniert betrachte ich die ballistische Kurve, die ein massiv gusseisernes Waffeleisen in der strahlendblauen Karibikluft beschreibt und etwa einen Kilometer zu kurz von unserem schnell entschwindenden Heck die Wasseroberfläche durchschlägt.

„Ich hätte nie gedacht, William, dass die Dinger soweit fliegen können.“ – „Hauptsache, die Kannibalen können nicht fliegen.“ – „Pelegostos, William, Pelegostos!“ – „Meinetwegen…“

Sein letzter Aufenthalt bei diesem lustigen Völkchen scheint sich nicht günstig auf Mr. Turners Grundstimmung demselben gegenüber ausgewirkt zu haben. Ich kann ja verstehen, dass man ihn zum Anbeißen…

„Weißt du was?“ – „Was denn, William?“ – „Diese roten Hosen…“ – „Der Irre… äh… Ire kommt aber nicht noch mit in unsere Kajüte!!!“ – „Was?... NEIN!“ Will sieht mich einigermaßen entsetzt an. Gut. Da sind wir uns also einig. „Nein… ich meine, schade, dass das Postboot weg ist.“

??? Hat ihm jetzt die Hitze in der Flaute geschadet oder der Schreck über die Pelegostos? „Will… WAS willst du mir sagen?“ Will kichert. „Naja, ist dir aufgefallen, dass das Boot und die Hosen da dieselbe Farbe haben?“ – „Jetzt wo dus sagst. Und?“ – „Die würden doch gut zusammenpassen. Wenn wir das Postboot wiederfinden würden, könnten wir doch dem Postboten den Iren andrehen im Austausch für den Russen.“ Ich bin angemessen beeindruckt. Soviel kriminelle Energie hätte ich meinem grundehrlichen Waffenschmied gar nicht zugetraut. „Ein glänzender Gedanke, Mr. Turner… er hat nur einen Schönheitsfehler.“ Will seufzt. „Ich weiß, das Boot ist weg.“ –„RICH-tig. Und ich glaube, mit Norrington im Nacken haben wir Besseres zu tun, als nach einer Nadel im Heuhaufen bzw. nach einem Postboot in der Karibik zu suchen, nur um einen Iren in roten Hosen loszuwerden.“ – „Wo ist der eigentlich?“ – „Der Ire? Der steht doch noch da bei Jack… die roten Hosen kann man doch gar nicht…“ – „Neeeein… Norrington. So groß ist die Karibik nun auch wieder nicht.“ – „Vielleicht ärgert er wieder einen Hurricane. Sei doch froh, dass er noch nicht aufgetaucht ist, oder hast du Sehnsucht.“

Will bedenkt mich mit einem strafenden Blick. Ich verkneife mir ein Grinsen. Er ist niedlich, wenn er versucht, böse zu sein. Über unserer kleinen Kabbelei hat die Revenge dank endlich vom Wind geblähten Segeln ordentlich Fahrt aufgenommen.

Dekorativ segeln wir dem Sonnenuntergang entgegen… oder vielmehr der nächsten Insel, auf der wir hoffentlich Wasser und Proviant bekommen. Und bitte nicht noch einen blinden Passagier!

Wie hieß nochmal Rasenmäher auf Russisch?

"BUMM!"

........mühsam öffne ich ein Auge, dann, nach einigen Sekunden, das zweite. Ein dumpfer Schlag und ein nachfolgendes Krachen haben mich aus meinem wohlverdienten und engelsgleichen Schlaf gerissen. Nun ja, gerissen ist vielleicht ein wenig übertrieben denn...*gähn* ichbingeradedabeiwiedereinzuschlummernals...

"BUMM!"

Danke. Jetzt bin ich also wach. Und schlechter Laune. Nicht mal auf einem Schiff hat man seine Ruhe. An Land ist es immer der Idiot mit dem Rasenmäher, der morgens um halb Acht am Sonntag fröhlich Krach schlägt. Um dem zu entkommen denkt man sich, joh, fahr ich halt zur See, und dann das. Dabei wächst hier ringsum überhaupt kein Rasen. Stehen wir vielleicht auch noch unter Beschuß oder was? Wenn das die Navy ist, dann Gnade denen Gott (...oder sonst irgendwer...), mich am Sonntag morgen aus dem Bett zu schießen! Die finden doch immer, aber wirklich IMMER den denkbar ungeeignetsten Zeitpunkt!

Ich überlege grade, ob es angesichts der Tatsache, dass wir ja immer noch auf dem gekaperten Navyschiff sitzen, eine kluge Idee wäre, Norrington eine Dienstaufsichtsbeschwerde anzuhängen, als ein weiteres BUMM mich senkrecht im Bett aufsitzen lässt. Es hat noch keine Kugel die Bordwand durchschlagen, also sind wir für den Moment noch sicher.

"Tu doch endlich mal was!" Mißmutig boxe ich Jack in die Seite. "Du bist der Käptn, also befiehl dem Lärm gefälligst, ruhig zu sein!". In meinem ungebremsten Enthusiasmus bemerke ich erst ca. 20 Sekunden später, dass meine geballte Faust nicht mit der Schulter meines geschätzten Kapitäns, sondern mit dessen Kopfkissen Kontakt gemacht hat. Das Bett zu meiner Rechten ist....leer. Und unordentlich, aber das ist jetzt Nebensache. Wo zur Hölle steckt Sparrow und....

"BUMM!"

Es reicht. Mit einem unkontrollierten Schrei springe ich aus dem Bett. Dieser Sonntag morgen ist eh schon im Eimer. Hastig ziehe ich mir irgendwelche Sachen über, die ich gerade so herumliegend finde, und eile an Deck.

Keine Spur eines Gefechts. Und wenn ich mich jetzt recht erinnere - und in meinem Zorn richtig zugehört habe - kam das Geräusch von unter Deck und klang fatal nach.....

"Da ist doch die Ladung lose!" schreie ich laut auf und renne sofort Richtung Niedergang. Die Matrosen in den Wanten werden sich zwar sicherlich fragen, wessen Ladung hier lose ist, aber das ist mir im Moment wurscht....

Im Schweinsgalopp eile ich die schmalen Leitern hinunter und, im Zwischendeck angekommen, kämpfe mich durch einen Wald baumelnder Hängematten bis nach vorne zum Lagerraum, aus dem wie ich meine der Krach gekommen war. Tatsächlich empfängt mich schon von weitem ein aufgeregtes Stimmengewirr, in dem ich, unter anderem, auch meinen Käptn zu vernehmen mag.

".....nicht so einfach, klar soweit!?!"

Das klingt nun für Jacks Verhältnisse eher weniger freundlich. Ich dränge mich durch die Schaulustigen bis nach vorne, wo tatsächlich Jack gerade dabei ist, jemandem gehörig die Leviten zu lesen. Im Hintergrund sehe ich Gibbs, der gerade ein Wasserfaß wieder an seinen Platz rollt und festzurrt. Also hatte ich mich bezüglich der Ladung doch nicht getäuscht. So wie es in der Kammer aussieht, hätte ein 32-Pfünder der Navy auch nicht mehr Schaden anrichten können. Nur das Loch in der Bordwand fehlt, glücklicherweise.
Aber warum rollt so ein Faß einfach so im Laderaum herum? Sabotage? Ich sehe mich um und tatsächlich...schnell habe ich die Ursache all der Aufregung und Unordnung entdeckt.






biggathanben_04


Das sieht wahrlich bedrohlich aus.....

Schnell habe ich herausgefunden, dass der Kleine vermutlich irgendwann in den frühen Morgenstunden aufgewacht und aus Thins & Wills Kajüte ausgebüxt ist und sich dann, wahrscheinlich auf der Suche nach etwas Eßbarem (ein bejahendes "Chhunger" bestätigt meinen Verdacht) hier herunter verirrt hat. Nicht dass er hier falsch gewesen wäre....

Als erstes hat er wohl das Faß mit Äpfeln gefunden, denn bis auf einen einzigen ist es komplett leer. Dass man davon dann Durst kriegt ist ja eine Sache, aber muss man dazu gleich ein ganzes Faß von seiner Halterung lose schlagen und hier im Frachtraum ein Splitterbombenattentat verüben? Und überhaupt...

Ich ziehe den Russen beiseite. "Du nix Vodka?", versuche ich mich über den Frischwasserbedarf unseres Gastes zu informieren, als Jack mir schon ins Wort fällt -

"Klar nix Vodka - braucht der auch gar nicht. Der hat ein halbes Faß Rum alle gemacht!"
Anklagend hebt sich der schwer beringte Zeigefinger des Käptns gen Russland. Owei...

Normalerweise würde über ein halbes Faß Rum hier überhaupt nicht diskutiert, immer vorausgesetzt, es durfte des Käptns Kehle befeuchten. Wenn aber ein anderer....noch dazu von Jacks Privatvorrat....das kommt sozusagen einer Todsünde gleich, und Jack ist auf dem besten Weg, unserem Russki das klar zu machen. Schnelle Hilfe ist angesagt.

"Jack...", mische ich mich ein. "Vergiß es. Die sind doch orthodox, ich glaube, die haben überhaupt gar keine Todsünden". Schnell schiebe ich den perplexen Russki nach draußen, ehe der ebenso perplexe Mr Sparrow zu einer Antwort ansetzen kann.....


Später, nachmittag


Die Wogen haben sich geglättet. Nicht im wahrsten Sinne des Wortes, denn ein stetes Lüftchen trägt uns über blaue Wellenberge vorwärts, aber doch im übertragenen Sinn. Jack hat sich beruhigt, nicht ohne das (unfreiwillige) Zutun von Gibbs, dessen eigene Rumration schlechterdings konfisziert wurde; und unser Russki wurde nochmal gründlich abgefüttert und anschließend in die Koje gesteckt, wo er jetzt das tut, was er scheinbar am Besten kann - schlafen nämlich, bevorzugt seinen Rausch aus.

Trotzdem haben wir ein Problem....

"Russki oder nicht"
, erklärt mir Jack, "wir müssen so oder so Wasser auffrischen, jetzt noch dringender als vorher, und ein paar mehr Vorräte wären auch nicht schlecht".
Das stimmt allerdings. Das kaputte Wasserfaß war eines der letzten, und an frischem Obst mangelt es ja nun dank dem Appetit unseres Ostblockbürgers ebenfalls.

"Dann laufen wir halt einfach die nächste Insel an", meine ich. "Bißchen die Beine vertreten und umhören, was die Navy macht, kann so und so nicht schaden. Außerdem haben wir auch noch diese blöde Postkarte, und vielleicht werden wir ja den Russen auch irgendwie los...".

"..vor allem seinen Durst!".

Noch später....aber immer noch nachmittag


Ich glaube ja normal nicht an Zufälle, aber das hier scheint mir einer zu sein. Jack, Gibbs und ich haben gerade dezent panisch über den Seekarten gebrütet und versucht, den Kurs zur nächsten Insel zu etablieren, da schallt es aus dem Krähennest schon: "Land ho!". Jacks Blick durchs Fernrohr bestätigt die Beobachtung des Ausgucks: Da liegt tatsächlich eine Insel vor uns. Wohlgemerkt eine, die auf unseren Karten nicht verzeichnet ist (was heißt hier eigentlich *unsere* Karten? Genaugenommen sind das die der Navy. Gut zu wissen, dass die so hinten dran sind.....). Wir wissen nun zwar nicht, ob es da auch Vorräte bzw. überhaupt ein Dorf, einen Ort, eine Stadt (Bewohner? - Jack: Rum?!) gibt, aber immerhin um das Frischwasser müssen wir uns keine Gedanken machen. Es gibt Berge, also gibt es auch irgendwo Süßwasser.

Während wir wenig später auf die Insel zurudern, an Bord jedes unserer kleinen Boote zwei Wasserfässer, die Revenge hinter uns vor Anker liegend, kriege ich irgendwie ein komisches Gefühl. Es ist so ruhig da drüben...klar, nach 4 Tagen in der Flaute auf der Revenge kommt einem der Kölner Karneval wie Urlaub vor....trotzdem ist es meiner Meinung nach zu ruhig. Irgendetwas liegt da in der Luft.

Ich bringe meine Bedenken dem Käptn zu Ohr, doch Jack winkt nur ab. Gerade als er mir umständlich erklärt, warum und weshalb meine Gefühle mich sicherlich trügen, trägt von der Insel herüber ein lauter Schrei übers Wasser....

Wir sind inzwischen nahe genug am Strand um das sich nun entfaltende Spektakel beobachten zu können: Aus dem Unterholz bricht zuerst ein aufgeregt flatterndes Huhn, dann ein ebenso aufgeregt mit den Ellenbogen flatternder, klapperdürrer Kerl in engen roten Hosen, und dahinter....


"Pelegostos!"
, ruft Gibbs und haut sich ans Hirn, während von Jack nur etwas Genuscheltes wie "Nicht schon wieder!" kommt. Ein Deja-vu für die beiden Herren, so scheints...

Der rotbehoste Storch hat inzwischen den Strand erreicht. Wild mit den Armen rudernd rennt er auf unser Boot zu, erreicht es und versucht, sich an Bord zu ziehen. Der kleine Kahn gerät bedenklich ins Wanken, und was meine Standfestigkeit ebenso ins Wanken bringt sind die ca. 50 Pelegostos, die, alle möglichen Sorten Waffen schwenkend (einer hat sogar eine Salatschleuder in der Hand) ebenfalls auf unser Bötchen zurennen. Wenn die auch alle versuchen, sich an Bord zu ziehen, dann Adieu du schnöde Welt, wobei es soweit wohl gar nicht kommen wird....

Jack hat wohl ebenso wie ich keine Lust, als Kannibalenvorspeise am Grill zu enden, und so packen wir beherzt zu und hieven den Storch an Bord, während Gibbs, Thin, Will, sogar der Russki und der Rest im Angesicht der Wilden zurückrudern wie die....Wilden.

Um Haaresbreite schaffen wir es zurück auf unser Schiff. Unter dem Geschrei und Getobe der Pelegostos, die jetzt auch noch anfangen, ihr Gelumpe nach uns zu werfen - Jack weicht nonchalant der Schöpfkelle aus, die am Hauptmast einschlägt - legen wir unter vollen Segeln ab. An Wasser oder gar Rum denkt nun niemand mehr - wozu auch, brauchen wir ja auch nicht, jetzt wo wir noch ein Maul mehr haben, das mitsäuft. Herzlichen Glückwunsch, gratuliere ich uns insgeheim. Was haben wir uns da eigentlich wieder eingehandelt?

Ich muss den Kannibalen ja schlechten Geschmack attestieren, oder aber es war die Hungersnot ausgebrochen, denn von dem dürren Bürschchen da wären keine fünf Mann satt geworden. Da ist noch weniger dran als an unserem Russki. Das substantiellste dürften die unsäglichen roten Hosen und der wüste schwarze Lockenschopf sein. Gut, dass der Lagerraum eh leergefressen ist.

Gerade will ich fragen, wie der Knabe heißt, woher er kommt und wie er als Appetizer zu den Kannibalen geraten ist, da hallt es mir im schönsten Irisch entgegen:


"Das war ja knapp, Mann. Sag mal, habt ihr Guinness hier auf eurem Kahn? Ich könnt ne Stärkung vertragen!"


Das unverschämte Grinsen dazu ist mir eindeutig zuviel. "Nein!" schnappe ich zurück. "Wir haben hier nur Wodka - vom Faß!"

Und damit drehe ich mich um und lasse sämtliche Russen, Iren, Kannibalen, Fässer und was noch alles in der illustren Gesellschaft von Käptn Sparrow zurück. Mir reichts!

Verständigungsschwierigkeiten hoch zwei

Das muss die Hitze sein…

„William? Siehst du auch, was ich sehe?“ – „Wenn du damit einen tropfnassen Unbekannten meinst, der gerade von Gibbs einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf bekommen hat und kein Wort von dem Unsinn versteht, den Jack auf ihn einredet…?“ – „Genau das, my dear… wobei Gibbs das mit dem Eimer Wasser von dir gelernt hat und es nix Besonderes ist, wenn jemand Jack nicht versteht…“ – „Äh… ja… dann sehe ich auch, was du siehst.“

Der arme Kerl da (ein Russe, glaube ich). Langsam scheinen Ehdis Kommunikationsversuche trotz Jacks wohlmeinender und unbeabsichtigter Intervention Wirkung zu zeigen.



Nein… doch nicht.



Während die anderen auf den „Gast“ einreden, habe ich Gelegenheit, ihn mal etwas genauer in Augenschein zu nehmen. Gut… viel zu sehen gibt’s da nicht. Ein halbes Hemd in einer viel zu großen – und viel zu nassen – blauen Trainingsanzugjacke. Will und ich gesellen uns zu der kleinen Menschentraube, die die neue Sehenswürdigkeit umgibt. Der Russe klappert trotz der Karibikhitze leise mit den Zähnen. Ich habe keine Ahnung, wie Gibbs das gemacht hat, aber er scheint tatsächlich EISkaltes Wasser aufgetrieben zu haben. Respekt.

William zupft mich am Ärmel. „Wo soll der den eigentlich hin?“ – „Wie hin? So wie ich verstanden habe, soll er erstmal hierbleiben.“ – „Ja… aber da braucht er doch eine Unterkunft.“ – „Naja… unten bei der Mannschaft wird schon noch Platz sein.“ – „Der arme Kerl. Da kennt er doch niemanden.“ – „William… er ist neu an Bord… er kennt hier überhaupt nirgendwo jemanden.“ – „Ja… sollen wir ihn nicht bei uns aufnehmen?“ – „Bei UNS?!?“ – „Ja… in unserer Kajüte ist doch noch Platz.“ – „William…?!“ Wie meistens ignoriert mein lieber Mr. Turner konsequent meinen warnenden Tonfall.

„Ja… er hat doch niemanden… und kein Zuhause...“

Der Russe scheint bemerkt zu haben, dass wir über ihn reden. Und Wills letzte Worte scheint er auch halbwegs verstanden zu haben... jedenfalls steht er jetzt bedröppelt (im doppelten Sinn!) vor mir, guckt mich mit großen schwarzen Kulleraugen an und nuschelt: „Chave no chome...“

Äh... ja...
Während ich noch versuche, nix zu verstehen, muss Mr. Turner natürlich wie immer im unpassendsten Moment seine Fremdsprachenkenntnisse entdecken. „Da... siehst du? Er hat kein Zuhause, der Arme! Komm schon... sei doch nicht so!“

Ich versuche immer noch, den Fremdling zu ignorieren, und wende mich mit einem – wie ich finde – unschlagbaren Argument an meinen Waffenschmied: „William...“ (ganz ruhig!) „... LIEBER William... was machen wir mit IHM...“ (Der Fremde blinzelt verblüfft über meinen auf ihn zuschießenden Finger, der auf seiner Brust landet.) „... wenn wir mal... ALLEIN (starke Betonung!) sein wollen. Ich könnte mir denken, dass auch du beim ALLEINSEIN keinen Russen unterm Bett haben möchtest, LIEBER William.“

Jetzt blinzelt Will verblüfft. Tjaahaa... Liebster... einen tollen Plan mal wieder nicht bis zu Ende gedacht.
Justament in diesem Augenblick bricht hektische Aktivität auf dem Schiff aus. Wind! Die Flaute ist vorbei! Für Außenstehende scheinbar planlos hin und her rennende Piraten entheben Will einer Antwort. Bevor die beiden noch von irgendjemand umgerannt werden, schnappe ich mir meinen Waffenschmied und den Fremden mit je einer Hand am Schlafittchen und wir verschwinden unter Deck.

Ka-lin-ka-ka-lin-ka....

„...da woi?“

Verständnisloser Blick.

Ich gebs auf. Ich kann nunmal kein Russisch, jedenfalls nicht mehr als diesen einen Satz, und der scheint entweder Dialekt oder hoffnungslos veraltet zu sein. Der kleine Russe guckt mich jedenfalls an, als hätte er die Marsmännchen gesehen. Nur "Borschtsch" hatte noch ein interessiertes Aufleuchten in den Augen zur Folge, aber nachdem von nirgendwoher Borschtsch kam, verlor sich das relativ schnell im Nichts.

Immerhin haben wir es schon geschafft, ihm seinen Namen zu entlocken (sagt noch einmal einer, die gute alte „Ich Ehdi, du Tarzan“-Zeig-Methode würde nicht funktionieren), allerdings auch mit durchwachsenem Erfolg.

Ich kann mir den komplizierten russischen Namen keine zwei Sekunden merken, und nur Jack in seiner konsequent-penetranten Art nennt unseren neuen Freund abwechselnd „Chewbacca“ oder „Tschakka“. Auf ein besonders bedrohliches Russenfunkeln hat er es noch mit „Takatuka“ versucht, was die Situation nicht gerade verbessert. Deswegen haben wir uns erstmal auf ein simples „Russki“ verlegt, bis wir mit unserem Latein----- äh, Russisch etwas weiter sind.

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