Morgen…
Ich öffne vorsichtig ein Auge und wie eine heiße Stricknadel bohrt sich ein Sonnenstrahl in meine Netzhaut. „Verflucht, Will!! Warum sind denn die Fensterläden nicht zu??“ – „Könnte daran liegen, dass du hier mitten auf der Straße bist.“, kommt der trockene Kommentar von irgendwo neben mir. Straße?! Ja, klar… netter Versuch! „Red keinen Unsinn, mach die Läden zu und komm wieder ins Bett.“ Brummelnd drehe ich mich wieder um. Ich hasse schlaue Sprüche vor dem Aufstehen… und warum habe ich plötzlich Schotter im Bett?? Ich riskiere erneut, ein Auge zu öffnen. Tatsächlich… Schotter. Sehr merkwürdig. Und ein Fuß in einem verrutschten grauen Kniestrumpf und einem ausgelatschten Schuh. Nein… zwei Füße!
„Will… seit wann trägst du Schuhe im Bett??“ Ein leicht genervter Seufzer: „Das ist nicht das Bett… das ist die Straße! Und wir sollten hier verschwinden, bevor die Wache kommt.“ Wache? Wache! Ich bin wach! Ich ziehe mich an Wills Bein in eine halbwegs sitzende Position hoch und seinen Strumpf runter. „Tschuldige, Süßer.“ Noch ein Seufzer. Ich sehe mich vorsichtig um. Tatsächlich eine Straße! „Will… wir sitzen auf der Straße!“ Ein ironischer Seitenblick, während er seinen Strumpf wieder in Ordnung bringt. „Oh… wirklich? Das sag ich doch die ganze Zeit.“ – „Halt mich jetzt nicht mit Detailfragen auf, Schnuffi. Wir sollten sehen, dass wir Land gewinnen, bevor die Wache kommt.“ – „Auch das hab ich gerade gesagt.“ – „Klugscheißer… nicht vor dem Frühstück!“
Frühstück! Gutes Stichwort! „Hast du ne Ahnung, wo wir hier was zu Essen und ne Tasse Tee finden, Mr. Turner?“