Prost Markttag!

Das also ist das grandiose Königreich von Jacks Urgroßv..“ – „Ururgroßvater!“ – „Meinetwegen...“ Will ist gelinde unbeeindruckt. „Jedenfalls, da sollen wir Wasser und Proviant kriegen?“

Zugegeben, auf mich macht unser Ziel auch keinen sonderlich grandiosen Eindruck. Es gibt nicht mal einen Hafen, was bedeutet, dass wir ein Stück vor der Küste ankern und alles, was wir besorgen mit den Booten an Bord schaffen müssen. Falls es da irgendetwas zu besorgen gibt. Direkt am Strand steht auf anderthalb wackeligen Beinen ein windschiefes Schild, das ehedem wohl in schreienden Farben angestrichen war, jetzt aber von Wind, Wetter und Sonne zu einem unbestimmten, scheckigen Pastellton verblichen ist.

T - U A
letz Gel g e t v r de E e d W lt

steht da in ehemals bunten Lettern… ah ja.

Welches Ende der Welt meinen die denn? Und Gelegenheit wofür?“ Bewundernd sehe ich Will an. Er scheint mit diesem Buchstabensalat tatsächlich etwas anfangen zu können.

An das große Schild hat jemand wenig einfühlsam einen mit Farbe bekleisterten Pappdeckel getackert. Die Farbkleckse ergeben bei näherer Betrachtung Buchstaben: „Heute Markttag“.

So ein Zufall! Wie nach Drehbuch. *ironisches Räuspern aus der Regie*

Wir gehen von Bord und stürzen uns ins Abenteuer bzw. den Markttag. Während Gibbs die Mannschaft zum Proviant- und Wasserfassen abkommandiert, beschließen Will und ich unsere privaten Vorräte ein bisschen zu ergänzen. Der Russki klebt uns wie ein treuer Labrador an den Hacken. „Vielleicht sollten wir uns eine abschließbare Kiste für die Vorräte kümmern.“ Wills angedeuteter Schulterblick verrät mir, woher seine Bedenken kommen. Ich habe eine Idee. „Wir haben doch noch diese kleine Truhe, weißt du… die mit den Kraken drauf und dem Krabbenschloss. Die ist metallbeschlagen. Die ist stabil.“ Will sieht mich mit großen Augen an. „Du willst unsern Proviant in DIE Truhe…??“ – „Warum nicht? Da ist doch nix drin. Die brauchen wir doch sonst nicht. Ich hab die aufgehoben, weil ich sie hübsch fand. Aber bevor die nur rumsteht…“ Will sagt nichts weiter. Vorschlag angenommen.

Wir nähern uns dem „Markt“. Es handelt sich um eine Ansammlung von wildverstreuten, windschiefen Buden, Zelten und Hütten, in denen offenbar alles angeboten wird, was man brauchen oder auch nicht brauchen kann.

„Guck mal da… die Täubchen sehen gut aus.“ – „William… ich glaube nicht, dass du die willst.“ – „Warum nicht?“ – „Sie haben Krallen.“ – „Ja und? Tauben haben nun mal Krallen.“ – „An den FLÜGELN?“ – „Was? Tauben haben doch keine Krallen an den Flügeln.“ – „Sag ich doch. Die da aber schon.“ – „Ähhh.“ – „Genau.“ Ich nehme seinen Arm. „William, ich fürchte, deine Täubchen da hatten keine Federn, sondern flauschigen Pelz und ein niedliches Gesichtchen mit Knopfaugen und großen Ohren.“ – „Ähhh?“ – „Ein mauseähnliches Gesicht…“ – „Eine Maus mit Flüg… oh. OH!“ Wills angewidertem Gesicht nach zu schließen, ist der Groschen gefallen bzw. die Fledermaus gelandet. Der Verkäufer hat mittlerweile bemerkt, dass wir über seine Ware reden. Mit einem Goldzahngrinsen, das einem Käptn Sparrow Konkurrenz gemacht hätte, steuert er auf uns zu. Er fuchtelt uns mit seinen Erzeugnissen vor den Nasen herum. „Wannidohdid?!“

Äh… nö… was immer das heißen soll. Der Russki nähert sich dem Verkäufer interessiert und leckt sich die Lippen. Will fasst ihn am Arm. „Vergiss es… das willst du nicht essen.“ Wir suchen eilig das Weite.

„Guck mal, Thin… da drüben verkauft ein Pelegosto Augen in Gläsern!“ – „Guck nicht hin. Die gucken schon.“ Der kleine Menschenfresser kommt angehüpft und stellt sich uns in den Weg. Er mustert Will von oben bis unten und strahlt. Er leckt sich die Lippen. Kann ich verstehen. Er plappert irgendetwas in einer kruden Mischung aus seinem Dialekt und allen möglichen Sprachen. Dabei deutet er auf meinen Waffenschmied. Ich verstehe nur „blablabla… verkaufen?“ Was? Will? Ich? Ich schüttele heftig den Kopf. Der ist nicht käuflich… und nicht zu verkaufen. Dafür ist er jetzt gehörig entsetzt. „Lass uns bloß verschwinden!“, raunt er mir ins Ohr. Der Pelegosto hat mittlerweile den Russen entdeckt und mustert ihn, kneift ihn in den Oberarm. „Intziwintzi.“

Zusammen mit dem Russen fühle ich mich untergehakt und fliege hinter dear William her, der mit Riesenschritten das Weite sucht.

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