Nachwehen....

Kaum war Teagues letzter Schritt auf der Treppe verklungen, als Mama Sparrow und Gibbs auch schon in den Genuß der Nachwehen dieses ach so typisch Auftritts kamen.

Ohne Umschweife nämlich fing Sparrow Junior nun an zu brüllen, dass die kaum verklungenen Weihnachtsglocken in den Ohren der beiden Unglückseligen wieder von neuem anfingen, Halleluja zu bimmeln.

So sehr Mama sich auch ärgerte, dass ihr Sohnemann mal wieder naseweis gewesen war...dachte man genauer darüber nach, so war das alles doch eigentlich Gibbs' Schuld, und der arme kleine Jackie konnte überhaupt nichts dafür. Sie warf Gibbs einen giftigen Blick zu. Der würde später noch ihr Nudelholz zu spüren bekommen, der Knabe!

Nun aber eilte sie zu ihrem Sprössling hin, der noch immer lautstark um seinen Lutscher plärrte.

Mit viel gutem Zureden - überhaupt war das Reden eine Gabe, die Jackie, statt Teagues schweigsamem Naturell, von ihr geerbt zu haben schien - und einigen Zugeständnissen hatte sie ihn schließlich soweit, dass er wenigstens zu schreien aufhörte und die Schlüssel für den Keller herausrückte.

Blieb die Sache mit den Geschenken....

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"Weißt Du, das mit dem Lutscher war nicht nett....", rief Mama aus der Kombüse herüber zu Teague, der sich wieder auf seinem Thronsessel niedergelassen hatte als sei nichts gewesen.

"...immerhin war es ja nur die Schuld von diesem Faulpelz Gibbs...."

Der so benannte, der sich unauffällig in eine Ecke verzogen hatte, besaß den Anstand, peinlich berührt zu erröten und sich eine schmerzhafte Beule an der Stirn zu reiben.

"...und Jackie hat viel weniger die Geschenke, als mehr den Rum inspiziert. Eigentlich hat er nur ein einziges Geschenk geöffnet, und das war sowieso Mist...."

Die beiden Männer sahen erstaunt Richtung Kombüse.

"Wieso das?" fragte Teague die offene Kombüsentür.

Mama trat aus der Tür, die Spritztüte mit der blauen Farbe für Jackies Geburstagskuchen noch in der Hand.

"Ach...", begann sie. "Jackie liebt doch Seemannsgeschichten so. Da habe ich mir gedacht, ich schenke ihm ein schönes Märchenbuch. 'Gesammeltes Seemannsgarn' oder so. Also hab ich bei den zwei Kanaillen da aus Deiner Crew eins bestellt. Die, die sich als große Geschichtenerzähler anpreisen".

"Was? Bei Ted und Terry?!" warf Teague ungläubig ein. "Die zwei können keine Geschichten schreiben *ohne* Logiklöcher, die so groß sind daß man mit einem Dreimaster durchsegeln könnte!"

"Genau das",
seufzte Mama. "Insofern ist es ganz gut, dass er das Geschenk nun doch nicht geschenkt bekommen wird. Also, dass er sich das geplante Geschenk selbst vorab geschenkt hat. Mehr oder weniger".

Captain Teague rollte die Augen und fing an, sich wieder mit seiner Gitarre zu befassen. Er hatte es niemandem in seiner Familie erzählt, aber auch er hatte ein Geschenk für Jackie...ein ganz besonderes.

Süßer die Glocken nie klinge(l)n…

Ein greller Blitz zerriss das Halbdunkel des Kellers. Ein Krachen ertönte.

Klein Jackie stand buchstäblich vom Donner gerührt mit offenem Mund da, in der hochgereckten Hand die qualmenden Reste eines Lutscherstielchens.

Während die anderen noch damit beschäftigt waren, das Klingeln der Weihnachtsglocken aus ihren Ohren und das Funkeln der weihnachtlichen Lichter aus ihren Augen zu verbannen, pustete das Familienoberhaupt der Familie Sparrow in aller Gemütsruhe den Pulverqualm von der Mündung seiner Pistole. Ungerührt musterte er seinen für einen kurzen, kostbaren Moment verstummten Sprössling.

„Tjaa, Junge, wenn du die Geschenke jetzt schon mal ausgepackt hast, können wir das Ganze ja auch schnell hinter uns bringen. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!“

Weder seine Mimik noch sein Tonfall ließen erkennen, ob er „herzlich“ nun grammatikalisch, ökumenisch oder doch nur rhetorisch meinte. Wäre es etwas heller im Keller gewesen, hätte man vermutlich ein unmerkliches aber zutiefst befriedigtes Zucken seines einen Mundwinkels erkennen können, als er sich zum Gehen wandte und, ohne sich noch einmal zu seiner wieder einmal beeindruckten Familie umzusehen, die Kellertreppe hinaufstieg.

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